Die Vielfalt in unseren Gesellschaften ist eine Tatsache, aber wie können wir als Kirchen aktiv mit ihr umgehen? Welche Möglichkeiten gibt es, diese Fragen im Bildungsbereich anzugehen? Und sind nicht Vertrauen und Solidarität der Schlüssel zu einem erfolgreichen Zusammenleben in vielfältigen Gesellschaften? Zumindest in Demokratien? Dies sind nur einige der Fragen, die die KEK-Themengruppe “Bildung, Demokratie und Vielfalt” auf ihrer letzten Sitzung am 29. und 30. September 2020 diskutierte. Bianca Kappelhoff, ICCS-Vorstandsmitglied und von ICCS in die Gruppe mandatiert, leitete die Sitzung, nachdem sie beim vorherigen Treffen zur Moderatorin gewählt worden war.
Zusammen mit ihren beiden Co-Moderatoren, Triin Käpp aus Estland und Alexandru Ojica aus Rumänien, führte sie durch das Programm des Treffens, das einen Nachmittag und einen Vormittag lang digital stattfand. Die Aufteilung in kleinere Gruppen von Zeit zu Zeit ermöglichte einen intensiven und reichhaltigen Austausch zwischen den AG-Mitgliedern. Ziel war es, die Themen der Gruppe – Bildung, Demokratie und Vielfalt – aus allen Blickwinkeln erneut zu reflektieren, um Prioritäten für die Zusammenarbeit zu setzen. Am Ende waren sich die Gruppenmitglieder einig, dass es notwendig ist, den Reichtum an Erfahrungen und Hintergründen, die bereits untereinander vorhanden sind, weiter zu erforschen. Es erscheint dabei von großer Bedeutung, sichere Räume zu schaffen, in denen über die zum Teil recht heiklen Themen Vielfalt und Demokratie gesprochen werden kann, um voneinander lernen und den Austausch vertiefen zu können. Das nächste Treffen wird sich darauf konzentrieren.
Daneben kam auch ein eher bedrückendes Thema zur Sprache. Arutyun Karapetyan, Vertreter der Armenischen Apostolischen Kirche, berichtete über den gewalttätigen Konflikt, der nur wenige Tage zuvor zwischen seinem Land und dem Nachbarn Aserbaidschan eskaliert war. Alle TG-Mitglieder waren bestürzt über diese Nachricht und brachten ihr Mitgefühl zum Ausdruck. Um die europäische und christliche Solidarität zum Ausdruck zu bringen, wurden ein gemeinsames Gebet und eine Erklärung der KEK zu diesem Thema vorbereitet.